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Studio – Sich Verzeichnen

Leitung: Mag.a Mikki Muhr

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Beratung hier

Verfahren des Kartierens werden angewandt um über Verhältnisse zwischen Subjekten und Umgebung zu reflektieren. Die Karten, in denen sich Räume, Beobachtungen und Überlegungen überlagern, werden als Mittel für den Austausch genutzt. Schüler_innen, Studierende und Lehrende sind gleichberechtigt eingebunden in die Erarbeitung der Karten als auch von Wissen über bedeutungsbildende Prozesse.


Zum Verlauf

Verfahren des Kartierens wurden bisher vor allem im Bereich Kunstvermittlung eingesetzt und weiterentwickelt. In der Pilotphase stand daher die Entwicklung der Methode als Forschungs-Bildungsmethode im Kontext von pädagogischer Professionalisierung. Dafür wurde ‚Sich Verzeichnen’ als Titel gewählt.

Sich Verzeichnen besteht aus Abfolgen von Exkursionen, Karten zeichnen, Besprechen der Karten, Niederschriften von Karteninhalten und thematischen Ãœberarbeitungen.

Im Anschluss an Exkursionen (in die Bildungseinrichtungen der Teilnehmer_innen und in ein Gymnasium und einen Kindergarten, in einer Gemeinde 15 km außerhalb von Wien) zeichneten alle Teilnehmer_innen kognitive Karten – vergleichbar Skizzen, um jemandem einen Weg zu erklären – auf denen Orte, Wege und Räume verzeichnet, aber auch Gedanken und Ãœberlegungen vermerkt werden.

Die persönlichen Zeichengebilde, die dabei entwickelt werden, machen es notwendig, die Karten zu verschriftlichen und miteinander über sie zu sprechen. Ein wichtiges Ergebnis der Pilotphase ist, dass die Prozesse der Verschriftlichung und des Sprechens über die Karte für die Methode zentral und nicht ersetzbar sind. Denn durch die dabei notwendigen Übersetzungsleistungen und das gemeinsame Ringen um Bedeutungen entstehen Fraglichkeiten, die Differenzen und Widersprüchen bearbeitbar machten: „Wo“, „Wie“, „In welchem Zusammenhang“ sind Differenzen/Widersprüche bemerkbar und welche Bedeutung kann ihnen jeweils gegeben werden?

In diesen Prozessen entstand in der Gruppe ein theoretischer Baustein für das Forschen mit dieser Methode, der unter dem Begriff ‚Performativität der Karte’ gefasst wird. Kartieren wird als zeichensuchende und zeichen(er)findende Methode verwendet, die Bedeutungen generiert und nicht abbildet. Eine Markierung steht für einen Ort, verweist auf etwas. Doch das Verwiesene entsteht erst zwischen den Zeichen, wozu im Akt des Lesens oder Sprechens über die Karte Bedeutungen hergestellt werden.

In diesem Sinn ist auch der Titel der Methode zu verstehen: Sich Verzeichnen kann gelesen werden als „sich einzeichnen, sich eintragen“ und als „ falsch einzeichnen“ im Sinne von „verfehlen“, „nicht hinkriegen“.Der Titel deutet auch das reflexive Potenzial der Methode an, das es für die Entwicklung eines professionellen-pädagogischen Selbstverständnisses in pädagogischen Ausbildungen zu nutzen gilt.

In der Pilotphase entstanden u.a. Karten zu Wegen zwischen den beteiligten Institutionen (BAKIP, IKL, Hauptgebäude der Akadamie der bildenden Künste) sowie zur Exkursion zu Schule und Kindergarten in einer städtischen Gemeinde nahe Wien, aber auch zur Frage, was eine Forscher_in tut. In der Hauptphase wurden u.a. auch Exkursionen zu einer Alternativschule und einer Kindergruppe sowie pädagogische Situationen aus der Erinnerung verzeichnet.